Konzeption

Inhalt

I. BASICS

  1. Gruppenstruktur & Öffnungszeiten
  2. Altersmischung
  3. Gruppenzugehörigkeit
  4. Einzugsgebiet
  5. Trägerschaft
  6. Pädagogisches Personal
  7. Räumlichkeiten

II. DER GESETZLICHE AUFTRAG

III. PÄDAGOGISCHER ANSATZ

  1. Allgemeines
  2. Aufgaben und Verhalten der pädagogischen Fachkräfte
  3. Beobachtung
  4. Dokumentation
  5. Weiterbildung
  6. Kooperation
  7. Religion und Weltanschauung
  8. Integration
  9. Partizipation
  10. unter Dreijährige Kinder

IV. ANGEBOTE FÜR KINDER / BILDUNGSBEREICHE

  1. Tagesablauf
  2. Freispiel
  3. Bewegung
  4. Sprache
  5. Körperhygiene
  6. Eingewöhnung
  7. Übergang Kindergarten/Schule
  8. Natur und Sachbegegnung
  9. zusätzliche Angebote

V. ELTERN

  1. Das Prinzip Elterninitiative
  2. Erziehungspartnerschaft
  3. Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  4. Beratung & Information

EINLEITUNG

Die Konzeption der Kindertagesstätte¹ wird vom pädagogischen Team und den Eltern als Grundlage für die gesamte Arbeit entwickelt und von der Einrichtungsleitung in eine schriftlich-konzeptionelle Form gebracht. Sie ist ein roter Faden, der sich durch die gesamte Kita-Arbeit zieht, aber erst durch die tägliche Zusammenarbeit von Kindern, Eltern und Erzieher(inne)n² mit Leben erfüllt wird. Die Konzeption ist dynamisch, d.h. das pädagogische Team und die Leitung der Einrichtung, aber auch die Eltern stehen in der Pflicht, die Konzeption regelmäßig auf ihre Aktualität, Sinnhaftigkeit und daraufhin zu überprüfen, ob sie noch dem Wohl der Kinder dient. Zudem ist es wichtig, auf der einen Seite die praktische Umsetzung zu überprüfen und auf der anderen Seite die gesellschaftliche Entwicklung sowie die wissenschaftliche Diskussion im Hinblick auf das Leben mit Kindern einzubeziehen.

I. BASICS

1. Gruppenstruktur & Öffnungszeiten

Die Elterninitiative „Die Glühwürmchen e.V.“ ist eine zweigruppige Kita mit 40 Plätzen für Kinder mit und ohne Behinderung³ im Alter von 2-6 Jahren und einer wöchentlichen Betreuungszeit von 45 Stunden. Alle Kinder belegen einen Tagesstättenplatz, d.h. sie nutzen die Betreuungszeiten von 7:15-16:30 (Mo.-Do.) bzw. 7:15-15:15 Uhr (Fr.).

2. Altersmischung

Betreut werden in der Kita zwei altersgemischte Gruppen mit bis zu 20 Kindern zwischen 2 und 6 Jahren. Dies ermöglicht ein familienähnliches Zusammenleben und gibt den Kindern die Möglichkeit, voneinander zu lernen. Andererseits erfordert es aber auch, auf das jeweilige Alter des einzelnen Kindes Rücksicht zu nehmen und entsprechend auf das Kind einzugehen.

Wir unterscheiden drei wichtige Phasen oder Altersstufen:

  • 2-jährige oder jüngere/neue Kinder
  • 3- bis 5jährige Kinder/mittlere Altersstufe
  • 5- bis 6jährige Kinder/Vorschulkinder

 

 


¹ im Folgenden: Kita
² Die nachfolgend verwendete weibliche Form bezieht selbstverständlich die männliche Form mit ein. Auf die Verwendung beider Ge-schlechtsformen wird lediglich mit Blick auf die bessere Lesbarkeit des Textes verzichtet.
³ Wenn im Folgenden von Kindern die Rede ist, so sind damit immer sowohl Kinder mit als auch ohne Behinderung gemeint.


3. Gruppenzugehörigkeit

Es gibt in unserer Einrichtung zwei Gruppen:

  • Biber-Gruppe
  • Frosch-Gruppe

Bei der Aufnahme eines Kindes in die Kita wird es einer Gruppe zugeteilt, in der es bis zum Schuleintritt bleibt. Die Kinder identifizieren sich mit der Zeit mit ihrer Gruppe, den dazugehörigen Kindern und Erzieherinnen, wodurch ihnen Orientierung und Sicherheit gegeben wird. Trotzdem liegt ein großer Stellenwert in unserer pädagogischen Arbeit auch im gruppenübergreifenden Arbeiten. Die Kinder können sich gegenseitig in den Gruppen besuchen und es finden Angebote und Projekte statt, die Kinder aus beiden Gruppen einbeziehen.

4. Einzugsgebiet

Unsere Kita liegt im Stadtteil Kinderhaus im Norden Münsters. Die Familien, deren Kinder wir betreuen wohnen jedoch auch im Stadteile Uppenberg, Sprakel und Innenstadtbereich.

5. Trägerschaft

Der Träger der Einrichtung ist der Verein „Die Glühwürmchen“ e.V. und besteht aus den Eltern, die aktuell ihre Kinder in unserer Einrichtung betreuen lassen. Der Vorstand des Vereins wird aus der bestehenden Elternschaft gewählt und ist gleichzeitig Arbeitgeber der angestellten Mitarbeiter/innen.

6. Pädagogisches Personal

In unserer Einrichtung sind pro Gruppe zurzeit jeweils drei Fachkräfte. Die Leitung unterstützt die Erzieherinnen in Projektarbeiten mit den Kindern und Anwesenheit in den Gruppen in den Randzeiten und ist mit 18Std./Woche freigestellt und mit 21Std./Woche in der Frosch-Gruppe eingesetzt.

7. Räumlichkeiten

Unser großes Gebäude bietet viele Möglichkeiten, die verschiedenen Bildungs- und Entwicklungsbereiche bei den Kindern zu fördern und zu begleiten. Wir legen Wert auf eine gemütliche und familiäre Raumgestaltung. Wichtig ist uns auch, dass die Spielräume der Kinder veränderbar sind und die Kinder nicht nur Mitwirkende, sondern Auslöser dieser Veränderungen sind. Die Kita hat zwei große Gruppenräume mit verschiedenen Spielbereichen. Jede Gruppe hat zudem Ausweich- und Rückzugsmöglichkeiten, es gibt verschiedene Räume für besondere Projekte, Aktionen oder Bedürfnisse, einen Schlafraum, einen Raum für die Vorschulgruppe, eine große Turnhalle und eine Bühne, welche flexibel als Ruheraum genutzt wird. Ein Kochbereich der großen Küche ist kindgerecht niedrig installiert. Bis auf die Hochebene und die Bühne sind alle Räume auch für Kinder mit körperlichem Handicap ohne Hilfe nutzbar.

II. DER GESETZLICHE AUFTRAG

Die Aufgaben der pädagogischen Fachkräfte ergeben sich aus dem Kinderbildungsgesetz NRW (Kibiz) und der Bildungsvereinbarung zwischen der Landesregierung Nordrhein-Westfalen und den Verbänden der freien Wohlfahrtspflege. Kindertageseinrichtungen haben gem. § 3 Abs. 1 KiBiz einen eigenständigen Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrag. In der Bildungsvereinbarung zwischen der Landesregierung und den Verbänden der freien Wohlfahrtspflege heißt es:

„Jedes Kind hat Anspruch auf Erziehung und Bildung. Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuerst ihnen obliegenden Pflicht… Ergänzend führen die Tageseinrichtungen für Kinder die Bildungsarbeit mit Kindern aller Altersgruppen im Rahmen des eigenständigen Erziehungs- und Bildungsauftrags… durch… Das Kind ist während seines gesamten Aufenthaltes in der Tageseinrichtung bildungsfördernd zu begleiten….“

Wir haben die gesetzlichen Vorgaben und die in der Bildungsvereinbarung enthaltenen Grundsätze bei der Erstellung dieser Konzeption einbezogen und berücksichtigt. Mit der Umsetzung unseres Konzepts werden diese Vorgaben mehr als erfüllt.

III. PÄDAGOGISCHER ANSATZ

1. Allgemeines

Unsere Kita ist ein Ort, an dem die pädagogischen Fachkräfte in Zusammenarbeit mit den Eltern Verantwortung für Kinder übernehmen, ihnen ihrem Alter entsprechende Angebote machen und ihnen einen erkennbaren Rahmen setzen. Die Erwachsenen sind verantwortlich für die Einhaltung der aufgestellten Regeln, die für ein Zusammenleben nötig sind. Gleichzeitig tragen sie aber auch die Verantwortung, jedem Kind nach seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten Räume zu schaffen (reale wie soziale), in denen es sich ausprobieren kann, in denen es aber auch Grenzen erfährt und diese akzeptieren oder überwinden lernt. Dabei muss bei der Herausforderung für das eine Kind immer auch der Schutz des anderen Kindes gewährleistet sein.

2. Aufgaben und Verhalten der pädagogischen Fachkräfte

Es ist uns wichtig, das Kind mit seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt zu stellen. Unsere Pädagogik kennzeichnet sich dadurch aus, dass nicht über das Kind hinweg, sondern mit dem Kind gemeinsam entwickelt und geplant wird. Die Altersspanne von 2-6 Jahren wird in altersentsprechenden Angeboten berücksichtigt, die die unterschiedlichen Entwicklungsbereiche der Kinder einbeziehen. Für uns ist jedes Kind von Geburt an ein eigenständiges Wesen, dessen Gefühle und Bedürfnisse respektiert und berücksichtigt werden müssen. Wir gehen davon aus, dass Kinder selbst Experten in eigener Sache sind, denn sie wissen am besten, was sie wollen und brauchen. Die Erzieher sind Ansprechpartner für die Kinder, geben ihnen Trost, Geborgenheit, Schutz und Sicherheit. Es liegt in ihrer Verantwortung, einen Alltag zu gestalten und zu erhalten, den die Kinder überschauen können, der ihnen Sicherheit gibt, aber auch einen auffordernden Charakter besitzt und sie animiert, sich mit ihm auseinander zu setzen. Es ist Aufgabe der pädagogischen Fachkräfte, die Kinder immer wieder aufzufordern, sich zu beteiligen, und sie ihrer Persönlichkeit, ihrem Entwicklungsstand und ihrem Alter entsprechend in die Verantwortung zu nehmen. Dabei muss das Teamverhalten als auch das Verhalten jedes einzelnen Teammitglieds sicherstellen, dass alle Kinder sich im gemeinsamen Handeln, Spielen und Lernen als kompetent erfahren können. Wir möchten, dass die Kinder in die Kita gehen wollen und nicht das Gefühl haben, sie seien gezwungen. Unsere Kita ist kein künstlich geschaffener Raum, in dem die Kinder von der Umgebung abgeschottet sind. Wir wollen die Kita mit dem Leben der Kinder füllen, das Umfeld und die Umgebung der Kita und die Umwelt erforschen und erobern. Die Kita ist dabei auch ein Schutzraum für die Kinder, was aber nicht heißt, dass das reale Leben vor der Tür gelassen wird. Die Kinder bringen die Dinge, die sie beschäftigen, mit in die Tagesstätte. Unterstützt von den Erwachsenen können sie sie hier bearbeiten und ihr Erlebtes mit anderen teilen und/oder weiterentwickeln. Wir beteiligen Kinder so früh wie möglich an Entscheidungsprozessen und übergeben ihnen ihrem Alter, ihrem Entwicklungsstand und ihren Fähigkeiten entsprechend Verantwortung. So lernen sie Kreativität, Ausdauer und Weitsicht. Indem sie als eigenständige Wesen respektiert werden, stärken wir ihr Selbstbewusstsein. Sie verinnerlichen demokratische Prozesse und lernen, Rücksicht zu nehmen, Kompromisse zu schließen und Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. Die Kinder machen die Erfahrung, dass man sich engagieren muss, um etwas zu bewirken, und lernen, mit Frustration umzugehen. Sie haben das Gefühl, dazu zu gehören und mitbestimmen zu können. Sie sollen feststellen, dass ihre Meinung wichtig ist und ge- und beachtet wird und dass sie Einfluss haben auf das, was um sie herum passiert. Im sozialen Umgang soll es für die Kinder zur Selbstverständlichkeit werden, Hilfestellung zu leisten und Unterschiede anzuerkennen. Diese auch unter dem Stichwort der Partizipation zu subsumierenden Aspekte verstehen wir als Teil unseres Bildungsauftrages. Neben der Förderung von Kindern u.a. im kognitiven, psychomotorischen, sensorischen, sprachlichen und mathematischen Bereich ist für uns die Entwicklung von Selbstbewusstsein, Eigenständigkeit und Identität Grundlage jedes Bildungsprozesses. Wir gehen davon aus, dass Kin-der sich niemals nur in einem der oben angesprochenen Bereiche entwickeln. Jedes Tun des Kindes ist immer auch ein komplexer Prozess des Erforschens, des Verstehens, des Weiterbearbeitens und des Weiterentwickelns. Dieser Komplexität Rechnung zu tragen, ist Aufgabe der pädagogischen Fachkräfte. Bei der Planung von Angeboten und Projekten müssen diese immer auch auf ihre Vielschichtigkeit hin überprüft werden, damit die Weiterentwicklung jedes einzelnen Kindes gefördert wird. Die dabei gesetzten Ziele sind Maßstab für die Durchführung, die spätere Reflexion und die Weiterentwicklung. Bei der Bildungsarbeit mit behinderten Kindern muss immer auch die Art und der Grad der Behinderung mit in die Planung, Durchführung und Reflexion einbezogen werden.

3. Beobachtung

Wir gehen davon aus, dass Kinder, gleich welchen Alters und Entwicklungsstandes, ein sehr hohes Selbstbildungspotenzial mitbringen. Daher liegt eine wichtige Aufgabe der pädagogischen Fachkräfte im Beobachten und Begleiten der Kinder im Alltag. Auch in der Bildungsvereinbarung wird die Beobachtung und Dokumentation als Grundlage allen pädagogischen Handelns gesehen. Um feststellen zu können, welche Themen das einzelne Kind gerade beschäftigen, ist es nötig, genau hin zu hören und zu schauen. Die pädagogischen Fachkräfte analysieren ihre Beobachtungen und entwickeln daraus Angebote für die Kinder. Hierbei sind sie aufgefordert, ihre Beobachtungen auch auf ihre eigene Wahrnehmung und Befindlichkeit hin zu überprüfen und sich mit den subjektiven Bestandteilen der Beobachtung und Analyse auseinander zu setzen.

Bei der Beobachtung wird auf folgendes geachtet:

  • Ist das Kind glücklich?
  • Wie entwickelt sich das Kind?
  • Wie können wir das Kind angemessen begleiten?
  • Wo braucht das Kind Unterstützung?
  • Welche Impulse sollen wir geben?
  • Welche Fragen an die Eltern ergeben sich aus den Beobachtungen?
  • Brauchen wir zur Unterstützung die Auseinandersetzung mit externen Fachkräften?

Mit diesen Fragestellungen begibt sich die Fachkraft in eine Entwicklung begleitende Rolle und versucht herauszufinden, was und wie das Kind etwas lernen will. Dies ist nicht Aufgabe einer Fachkraft allein, vielmehr ist es wichtig, dass ein Austausch im Team stattfindet, um durch andere Beobachtungen das Kind in seinen vielen Facetten wahrnehmen zu können. Die Haltung des pädagogischen Fachpersonals ist geprägt von Wertschätzung und der Anerkennung, dass ein Kind ein eigenständiges Individuum ist, dessen Besonderheiten und auch Eigenheiten akzeptiert und respektiert werden müssen.

4. Dokumentation

Eine weitere wichtige Aufgabe für die pädagogischen Mitarbeiterinnen besteht in der Dokumentation der Beobachtungen und der Bildungs- und Entwicklungsprozesse. Das Gesehene wird in eine schriftliche und für andere (in erster Linie für die anderen Erzieherinnen) nach-vollziehbare Form gebracht. Auf diese Weise werden nicht nur Diskussionsgrundlagen geschaffen, sondern auch Erinnerungshilfen angelegt, die einen Überblick über die gesamte Kitazeit des Kindes geben. Damit sind die Grundlagen für eine Bildungsdokumentation geschaffen. Um diese komplett zu machen, werden Dokumente des Kindes (Bilder, Fotos, Aussprüche der Kinder etc.) in einer extra dafür angelegten Mappe gesammelt und zusammengestellt. Diese Mappe steht für die Kinder erreichbar im Gruppenraum und wird von ihnen mit-gestaltet und gefüllt. Auch die Protokolle der Elterngespräche und ein halbjährlich verfasster Entwicklungsbericht werden der Sammlung hinzugefügt, so dass am Ende der Kitazeit eine komplette Dokumentation vorliegt. Die Dokumentationsmappe soll nach der Kitazeit, auch laut Bildungsvereinbarung, den Eltern ausgehändigt werden. Diese müssen sich zu Beginn der Kitazeit schriftlich einverstanden erklären, dass diese Form der Dokumentation über ihr Kind angelegt wird.

5. Weiterbildung

Die pädagogischen Mitarbeiterinnen besuchen regelmäßig Fortbildungen, zum Einen zu Themen, die praxisnah im Alltag mit den Kindern umgesetzt werden können (z.B. Sprachförderung), zum Anderen aber auch zu Themen, die einen eher konzeptionellen bzw. fachtheoretischen Ansatz haben (z.B. Dienstplangestaltungen, Sicherheitsfragen oder Dokumentation von Bildungsprozessen). Die für Kinder mit Behinderung zuständige Fachkraft bildet sich in regelmäßigen Abständen im Bereich der Integration fort.

6. Kooperation

Wir arbeiten als Einrichtung mit außenstehenden Einrichtungen wie Beratungsstellen, dem kommunalen Sozialdienst, aber auch Logopäden oder Ergotherapeuten zusammen, um bei auftretenden Fragen, die den „Leistungsbereich“ der Kita überschreiten, Hilfe zu holen und weiter verweisen zu können. Ebenfalls pflegen wir einen guten Kontakt zu den Grundschulen, die für unsere Kinder in Frage kommen, um den Übergang zwischen Tagesstätte und Schule zu erleichtern. Mit dem Bekenntnis zur integrativen Arbeit erweitern sich die Aufgaben der pädagogischen Fachkräfte im Bereich der Kooperation mit externen Fachkräften, der interdisziplinären Zusammenarbeit und der Bereitschaft, sich fachliche Hilfe zu erschließen. Der an-gemessene Kontakt zu Beratungsstellen, Ärzten, Frühdiagnostikzentren, Frühförderstellen usw. und die Zusammenarbeit mit anderen integrativ arbeitenden Einrichtungen werden als selbstverständlich vorausgesetzt.

7. Religion und Weltanschauung

Die Kita Die Glühwürmchen e.V. ist eine private Einrichtung, die bewusst konfessionslos arbeitet. Auch wenn wir keine Glaubensvermittlung anstreben, wollen wir den Kindern aber nicht vorenthalten, dass wir in einer Gesellschaft leben, die unterschiedliche Glaubensrichtungen beinhaltet. Deshalb klammern wir die Traditionen und Feste, die einen religiösen Ursprung haben und inzwischen auch als Kulturgut den Alltag in diesem Land bestimmen, nicht aus. Wir feiern daher Feste wie Nikolaus und Weihnachten und versuchen, den Kindern die Entstehung der Feste und die darin enthaltenen Werte zu vermitteln. Im Vergleich dazu lernen die Kinder auch wichtige Feste anderer Religionen kennen. Das Wichtigste im Umgang mit religiösen Fragestellungen und Themen ist uns die Vermittlung von Toleranz und Akzeptanz. Wir wollen die Fragen der Kinder im Hinblick darauf ernst nehmen und beantworten, ohne eine Richtung vorzugeben. Dieses überlassen wir den Familien und deren ganz persönlicher Einstellung.

8. Integration

§ 8 (KiBiz)

Integrative Bildungs- und Erziehungsarbeit, Kinder mit Behinderungen und Kinder, die von einer Behinderung bedroht sind, sollen nach Möglichkeit gemeinsam mit Kindern ohne Behinderung gefördert werden. Die besonderen Bedürfnisse von Kindern mit Behinderungen und von Kindern, die von einer Behinderung bedroht sind, sind bei der pädagogischen Arbeit zu berücksichtigen.

Wir schaffen eine Umgebung in der jedes Kind Entwicklungsschritte nach seinem eigenen Rhythmus machen kann. Durch die gemeinsame Erziehung, Bildung und Betreuung bekommen alle Kinder vielfältige Entwicklungsanreize und können Unterschiede und Ähnlichkeiten erleben. Im Alltag der Kita wird so die Aufmerksamkeit füreinander geweckt, das Einfühlungsvermögen gestärkt und Toleranz und Akzeptanz geschaffen. Genaues Beobachten und Wahrnehmen des einzelnen Kindes und der Gruppe sind die Basis der pädagogischen Arbeit. Grundlage dafür ist die Reflektion der Beobachtung, des eigenen Handelns und der Reaktion der Kinder. Die Mitarbeiter besuchen spezielle Fortbildungen und tauschen sich mit Fachstellen aus. Bei Bedarf wird der medizinische Fachdienst (z.B. Logopäden, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten) zusätzlich heran gezogen und in den Kita-Alltag integriert. Mit der Aufnahme von Kindern mit Behinderungen in die Kita geben wir ihnen zusätzlich die Möglichkeit, eine Einrichtung in ihrem Wohngebiet zu besuchen und somit Kinder aus ihrer Umgebung kennen zu lernen.

9. Partizipation

Wir beteiligen Kinder so früh wie möglich an Entscheidungsprozessen und übergeben ihnen ihrem Alter, ihrem Entwicklungsstand und ihren Fähigkeiten entsprechend Verantwortung. So lernen sie Kreativität, Ausdauer und Weitsicht. In dem sie als eigenständige Wesen respektiert werden, stärken wir ihr Selbstbewusstsein. Sie verinnerlichen demokratische Prozesse und lernen, Rücksicht zu nehmen, Kompromisse zu schließen und Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. Die Kinder machen die Erfahrung, dass man sich engagieren muss, um etwas zu bewirken, und lernen, mit Frustration umzugehen. Sie haben das Gefühl, dazu zu gehören und mitbestimmen zu können. Sie sollen feststellen, dass ihre Meinung wichtig ist und ge- und beachtet wird und dass sie Einfluss haben auf das, was um sie herum passiert. Durch die Altersmischung, aber auch durch das alltägliche Zusammenleben von nicht behinderten Kindern und Kindern mit Behinderung werden diese Prozesse noch intensiviert. Im sozialen Umgang soll es für die Kinder zur Selbstverständlichkeit werden, Hilfestellung zu leisten und Unterschiede anzuerkennen. Diese auch unter dem Stichwort der Partizipation zu subsumierenden Aspekte verstehen wir als Teil unseres Bildungsauftrages. Neben der Förderung von Kindern u.a. im kognitiven, psychomotorischen, sensorischen, sprachlichen und mathematischen Bereich ist für uns die Entwicklung von Selbstbewusstsein, Eigenständigkeit und Identität Grundlage jedes Bildungsprozesses.

10. unter Dreijährige Kinder

In unserer Einrichtung betreuen die pädagogischen Fachkräfte Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren. Durch die Arbeit mit altersgemischten Gruppen lernen die Kinder schon früh ihre sozialen Kompetenzen zu entwickeln, ihre Selbstständigkeit zu stärken und ihre kognitiven und sprachlichen Fähigkeiten zu erweitern. Die großen Kinder lernen nicht nur auf sich, sondern auch auf die jüngeren Kinder zu achten, Rücksicht zu nehmen und eine Vorbildfigur zu sein. Die jüngeren Kinder schauen zu den Großen auf, beobachten sie und lernen aus ihren Handlungen. In der Arbeit mit den unterdreijährigen Kindern ist es uns Erzieher/innen wichtig, jedes Kind ganzheitlich zu fördern, spielerisch auf den Alltag vorzubereiten, abgestimmte Räumlichkeiten zu schaffen und eng mit den Eltern zusammenzuarbeiten. In den ersten Lebensjahren ist es wichtig, Kinder im Alltag zu begleiten, ihre Selbstständigkeit zu fördern und die Sinneswahrnehmung zu entwickeln. Kleine Kinder haben ein hohes Sicherheitsbedürfnis. Daher sind feste Rituale und gleichbleibende Abläufe wichtig. Von hoher Bedeutung ist auch eine anregungsreich gestaltete Umgebung, die Ihnen differenzierte Wahrnehmungs-und Bewegungserfahrungen ermöglichen. Sie müssen die Möglichkeit haben die Umwelt zu erforschen, ihre eigenen Vorstellungen und Phantasien auszudrücken, sowie ihre sozialen Kompetenzen durch das Spiel mit anderen Kindern zu üben. Um auf all diese Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes situationsorientiert eingehen zu können, legen wir viel Wert darauf die Kinder im Freispiel zu beobachten und nach ihren Bedürfnissen zu handeln. Die jüngeren Kinder spielen oftmals noch für sich alleine und brauchen Unterstützung durch die Erzieher/innen um Kontakte zu knüpfen. Sie erforschen ihre Umgebung und brauchen Freiheiten ihre Interessen und Bedürfnisse ausleben zu können. Aus diesen Gründen arbeiten die Erzieher/innen in unserer Einrichtung nah am Kind, achten auf eine vorbereitete Umgebung und nehmen sich Zeit. In unserer Einrichtung gibt es auch eine immer wiederkehrende „U3-AG“. Hier arbeiten die pädagogischen Fachkräfte gruppenübergreifend, in Kleingruppen, mit den jüngeren Kindern in vorbereiteter Umgebung. Die Kleinen werden individuell abgeholt und durch verschiedene Angebote, wie z.B. Rollenspiele, Umgang mit verschiedenen Materialien, gezielte Bewegungsangebote, Wahrnehmung des eigenen Körpers, Sauberkeitserziehung und Rituale gefördert. Kleine Kinder brauchen vielfältige Gegenstände, um im Spiel mit ihnen etwas über die Welt und ihre Grundordnung zu lernen. Daher arbeiten die Erzieher/innen z.B. auch mit sogenannten „Aktionswannen“. Hier können die Kinder mit unterschiedlichen Materialien experimentieren. Die Materialien regen die Körpersinne der Kinder an und ermöglichen viele kleine und große Erfahrungs- und Lernmöglichkeiten. Die ständigen Wiederholungen sind wichtige Voraussetzungen für das spätere systematische Lernen. Die Raumgestaltung in unserer Einrichtung wird kontinuierlich überdacht und immer wieder den Bedürfnissen angepasst. Die unter Dreijährigen Kinder sollen eine Umgebung erfahren, die durch Überschaubarkeit, Struktur und Klarheit geprägt ist. Wir wollen eine Atmosphäre des Wohlbefindens schaffen, die sowohl Geborgenheit vermittelt, als auch aktivierend wirkt. Es ist wichtig, Möbel auf Augenhöhe und Spielsachen in greifbarer Nähe zu haben. Die Kinder haben auch die Möglichkeit, sich mit Alltagsmaterialien, spielerisch auf das Leben vorzubereiten. Wichtig ist uns auch eine gute Vertrauensbasis zwischen den Eltern und den Erzieher/innen. Voraussetzung ist hier ein regelmäßiger Kontakt und tägliche Tür- und Angelgespräche in denen die Eltern die wichtigsten Informationen über ihr Kind erfahren. Damit wir uns gut auf jedes Kind mit seinen individuellen Bedürfnissen einlassen können, informieren wir uns schon vor Kitabeginn bei den Eltern mit einem Fragebogen über ihr Kind. Da die jüngeren Kinder Zuhause noch nicht so viel über den Kitaalltag berichten, gibt es in unserer Einrichtung sogenannte „sprechende Wände“. Wir halten unsere Arbeit für die Eltern z.B. durch Wochenpläne, elektronischen Bilderrahmen, auf denen man Fotos von den aktuellsten Ereignissen aus dem Kitageschehen sieht und gemalte Bilder transparent.

IV. ANGEBOTE FÜR KINDER / BILDUNGSBEREICHE

1. Tagesablauf

Unser Tagesablauf ist darauf ausgelegt, dass die Kinder einen ganzen Tag in der Kita bewältigen können. Es gibt einen Wechsel von freien und festen Angeboten und außerdem Rituale zu festen Zeiten, die den jungen Kindern, aber auch älteren Kindern mit Behinderungen helfen, eine zeitliche Struktur für den Tag zu empfinden. So haben wir z.B. feste Zeiten für die Mahlzeiten des Tages oder die Möglichkeit zur Ruhe und Entspannung innerhalb des Kita-Tages festgelegt. Die älteren Kinder machen eine Ruhephase, um den Nachmittag mit neuer Energie angehen zu können, die jüngeren Kinder haben die Möglichkeit, in einem liebevoll eingerichteten Schlafraum einen ausgiebigen Mittagsschlaf zu machen. Eine Erzieherin begleitet das Schlafengehen mit Ritualen und dem Schaffen einer gemütlichen Atmosphäre. Die Kinder können als Schlafhilfe die Dinge von zu Hause mitbringen, die das Einschlafen erleichtern. Das kann zum Beispiel ein Kuscheltier oder ein Schnuller sein. Wichtig ist, dass das pädagogische Team mit den Eltern im Gespräch bleibt, um Einschlafrituale der Kinder kennen zu lernen oder Besonderheiten zu erfahren.

2. Freispiel

Innerhalb des sogenannten „Freispiels“ finden Lern-, Entwicklungs-, und Bildungsprozesse statt, die gar nicht hoch genug bewertet werden können. Zwei Schwerpunkte, die in freiem Spiel besonders gefördert werden und zentral für die kindliche Entwicklung und spätere Anforderungen (z.B. durch Schule) sind, sollen an dieser Stelle hervorgehoben werden:

  • das Sozialverhalten und
  • das Sprach- und Kommunikationsverhalten.

In jedem Spiel (sei es nun Rollenspiel, konstruierendes Spiel oder ein Regelspiel) ist ein hohes Maß an Sozialverhalten und Kommunikation erforderlich. Auch wir Erwachsenen müssen in unserem alltäglichen Leben aushandeln, zurückstecken, Kompromisse eingehen und uns durchsetzen. Kindern sind diese Fähigkeiten nicht angeboren, sondern sie lernen diese im Zusammensein mit anderen Kindern. Das Lernfeld dafür ist das Spiel. Im Optimalfall lernen sie, sich durchzusetzen und die Bedürfnisse anderer dabei nicht aus den Augen zu verlieren und/ oder ihre Wünsche zurückzunehmen, um anderen den Vortritt zu lassen, ohne sich selbst dabei zu verlieren. Regeln im sozialen Zusammenleben müssen erarbeitet und von Erwachsenen vor- und mitgelebt werden. Grundlage dafür ist die Fähigkeit, sich auszudrücken, seinen Standpunkt verdeutlichen zu können (später auch gegenüber Erwachsenen), zu spüren und zu formulieren, wo eigene Grenzen sind und die anderer gewahrt werden müssen. Hierin versuchen wir die Kin-der zu stärken, indem wir auf „gleiche Augenhöhe“ mit ihnen gehen, sie ernst nehmen, sie ausreden lassen und sie stärken, ihre Wahrnehmung zu formulieren. Das Freispiel ist deshalb von großer Bedeutung, weil die Kinder hier uneingeschränkt ihrem Forscherdrang, ihrem Bewegungsdrang und ihrem Bedürfnis nach sozialem Kontakt ohne Vorgaben nachkommen können. Gerade für Kinder in den ersten Lebensjahren ist die Möglichkeit der uneingeschränkten Bewegung eine ganz Wichtige, denn sie nehmen ihre Umwelt zuallererst mit dem Körper wahr. In der Bewegung erleben die Kinder das Zusammenspiel von Wahrnehmung, Denken, Erleben und Handeln. Sie erleben sich mit ihren körperlichen Fähigkeiten, ihren Grenzen und Ausdrucksmöglichkeiten und legen neue Grundlagen, z.B. für ihre weitere sprachliche Entwicklung. Im Freispiel erobern sie ihre Umwelt, erfahren räumliche und dingliche Gegebenheiten. Sie lernen physikalische Phänomene und Gesetzmäßigkeiten von Objekten kennen. Wichtiger Bestandteil des Freispieles ist es, das die Kinder selbstbestimmt handeln können. Beschäftigt sich ein Kind mit der Gesetzmäßigkeit von Objekten, versucht es z. B. eine Kugel auf eine schräge Ebene zu setzen, ohne dass sich die Kugel bewegt, braucht es dazu nicht die Hilfe der Erwachsenen. Das Kind wird sich wiederholen, bis es zu der Erkenntnis kommt, dass das Vorhaben nicht funktioniert. Im nächsten Schritt wird es sich evtl. daran machen, die Kugel oder die Ebene zu bearbeiten. Dabei kann es – wenn nötig – mit der Unterstützung durch die pädagogischen Fachkräfte rechnen. Im Freispiel haben ältere Kinder die Möglichkeit, z. B. im Rollenspiel ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. Das heißt, sie haben die uneingeschränkte Möglichkeit, Dinge, die sie beschäftigen, auf ihre ganz eigene Art und Weise zu bearbeiten. Dabei stehen sie im ständigen Kontakt mit anderen. Sie sprechen, sie bewegen sich sie überwinden soziale wie gegenständliche Hindernisse und befinden sich dadurch in einem permanenten Lernprozess. Wenn wir davon ausgehen, dass Kinder Experten in eigener Sache sind, also sehr genau wissen, was sie brauchen, womit sie sich beschäftigen, was sie erfahren und/oder lernen wollen, behindert ein Eingreifen oder gar Belehren („so wirst du dein Ziel nicht erreichen“) diesen Lernprozess. Durch die Altersmischung haben Behinderte oder von Behinderung bedrohte Kinder die Möglichkeit, sich Spielpartner auszuwählen, die ihrem Entwicklungsstand entsprechen, werden aber durch das selbstverständliche Zusammenleben von Gleichaltrigen nicht zurückgewiesen, erfahren Wertschätzung und können so selbstständig Herausforderungen für sich suchen und sich dabei als kompetent erfahren. Die pädagogischen Fachkräfte haben während des Freispiels die Möglichkeit, die Kinder zu beobachten und gezielt Lernprozesse eines Kindes oder der Gruppe zu unterstützen und zu intensivieren. Neben der Beobachtung ist es die Aufgabe des pädagogischen Fachpersonals, die Rahmenbedingungen zu schützen, auf Regeln zu achten und einzuschreiten, wenn Kinder in ihrem Spiel nicht mehr weiter kommen oder ihr Wohl gefährdet ist.

3. Bewegung

Für uns ist Bewegung ein zentrales Thema in der kindlichen Entwicklung. Nicht nur die Förderung von Muskulatur, Gleichgewicht und Koordination, sondern auch die Körperwahrnehmung (Propriozeption) und die Entwicklung des kindlichen Gehirns werden durch Bewegung gefördert. Angesichts der Erkenntnisse aus den letzten Jahren hat sich ergeben, dass die Denkentwicklung im Zusammenhang mit der körperlichen Aktivität steht. D. h. Bewegung unter-stützt die Grundlagen des Lernens. Ausreichende Bewegung führt zu Ausgeglichenheit und somit zu besserer Konzentration und gleichzeitig besserer Aufnahme von Lerninhalten. Besonders in der frühen Kindheit hat die Bewegung und Bewegungsförderung eine wesentliche Bedeutung für die gesamte Entwicklung. Man spricht auch von einer ganzheitlichen Entwicklung. Fühlen, wahrnehmen, denken, handeln und sich bewegen gehören zusammen. Daher ist uns die Bewegungserziehung in unserer Kita auch so wichtig und nimmt in unserem Alltag eine besondere Rolle ein. Unsere große Turnhalle bietet den Kindern während des Freispiels eine gute Möglichkeit, sich auszutoben, Fußball zu spielen, auf Matten Purzelbäume zu schlagen, zu hüpfen, zu springen, zu laufen, zu balancieren, mit Fahrzeugen umher zu fahren und vieles, vieles mehr. Darüber hinaus bieten wir im Wechsel (14-tägig) montags für jeweils eine Gruppe gelenkte Turnstunden an und für die andere Gruppe einen Ausflug. In diesen Turnstunden werden gezielt, motorische Fähigkeiten und Fertigkeiten erweitert und verbessert. Darüber hinaus bietet unser großes naturnahes Außengelände den Kindern eine Möglichkeit, ihrem Bewegungsdrang nachzukommen. Dort können die Kinder selbst entscheiden, ob sie sie rutschen, schaukeln, klettern, balancieren, laufen, etc. wollen und können somit ihre Bewegungen festigen. Zudem verfügt unser Außengelände über einen Sportplatz mit zwei Toren, der häufig zum Fußballspielen genutzt wird. Ebenso stehen Turnstangen, zwei Rutschen, ein großes Klettergerüst und Schaukeln auf dem Außengelände. Fahrzeuge, wie Laufräder, Dreiräder, Bobbycars, Roller und Fahrräder stehen den Kindern ebenso zur Verfügung, sodass auch draußen die Freude an Bewegung gefördert wird und die Motorik der Kinder in jeder Hinsicht unterstützt und gleichzeitig die emotionale, kognitive und soziale Entwicklung mit einbezogen wird.

4. Sprache

Sprache ist verstanden zu werden. Wir können sie nicht zeitlich oder Räumlich eingrenzen oder in ein kurzes vorgefertigtes Programm zwängen. Die Sprachentwicklung steht in engem Zusammenhang mit Wahrnehmung, Bewegung und emotionalem Wohlbefinden. Kinder erwerben Sprache im täglichen Leben. Sie ahmen Sprache und Sprachverhalten nach. Die Förderung der Sprache findet im Alltag der Kita zur jeder Zeit statt. Wir unterstützen die Sprache, indem wir Materialien und Räume anbieten, die zum Wahrnehmen, Handeln und Kommunizieren einladen. Beide Gruppen sind so gestaltet, dass sie einen auffordernden Charakter haben z.B. liegen Bücher, Spiele und die eigenen Dokumappen in Reichweite der Kinder aus. Dieses regt sie zur Kommunikation an. In regelmäßigen Stuhl-/Sitzkreisen und Kleingruppen singen wir Lieder, bilden Reime und begleiten die Sprache mit rhythmischen Bewegungen. Im Freispiel finden eine angeregte und natürliche Kommunikation zwischen den Kindern statt. Die positive Atmosphäre der Räume und nicht zuletzt der freundliche Umgang unter den Mitarbeitern, den Kindern und den Eltern trägt im wesentlichem zu einer positiven Entwicklungsförderung bei. Das pädagogische Personal wählt ihre Worte bewusst, bildet vollständige Sätze und achtet auf eine deutliche Artikulation. Die Kinder werden durch „korrektives Feedback“ unterstützt (d. h. ein falsch ausgesprochener Satz wird korrigiert in dem die Erzieher es fehlerfrei wiederholen.). In unserer Einrichtung finden immer wieder Kooperationen mit anderen Institution z. B. Logopäden statt. Seit 2014/2015 stehen den Einrichtungen prozessbegleitende Beobachtungsverfahren zur Dokumentation der kindlichen Sprachentwicklung zur Verfügung. Wir haben uns für die Begleitende alltagsintegrierte Sprachentwicklungsbeobachtung in Kindertageseinrichtungen BaSIK entschieden. Dieser Fragebogen wird von den Pädagogen für jedes Kind einmal im Jahr aus-gefüllt. Die Beobachtungen und Erkenntnisse werden in den Elterngesprächen dann an die Eltern weitergegeben.

5. Körperhygiene

Vor den Mahlzeiten gehen sich die Kinder die Hände waschen. Bei den Kindern, die selbst-ständig zur Toilette gehen, wird darauf geachtet, dass sie abspülen und sich im Anschluss die Hände waschen. Der Übergang von der Windel zum Toilettengang wird druckfrei gestaltet. Die Erfahrung zeigt, dass es sinnvoll ist, zunächst abzuwarten, bis das Kind zu Hause sicher ohne Windel sein kann. Den Kitaalltag ohne Windel zu überstehen, ist eine große Herausforderung, da oft schon die Wege länger sind. Sich vom Spiel zu trennen, fällt noch schwerer als zu Hause und wird dann auch lange, manchmal eben zu lange hinaus gezögert. Deshalb erinnert das pädagogische Fachpersonal die Kinder daran, zur Toilette zu gehen und nutzt dabei Möglichkeiten und Zeiten, in denen das Kind nicht unbedingt aus dem Spiel gerissen wird. Bei der Reinigung nach dem Toilettengang werden die Kinder unterstützt. Grundsätzlich ist der erste Tag ohne Windel ein großes Ereignis und sollte dementsprechend gewürdigt werden.  Die Kinder sollen sich nach jeder Mahlzeit die Zähne putzen. Dabei werden sie ihrem Alter entsprechend von den pädagogischen Fachkräften unterstützt. Die älteren Kinder werden gezielt zum gründlichen Putzen angehalten.

6. Eingewöhnung

Der Eintritt in die KiTA und die gesamte KiTazeit sind ein Lebensabschnitt mit vielen neuen Eindrücken für Eltern und Kinder, in einer neuen Umgebung, die sehr verschieden von dem von ihm vertrauten Zuhause ist. Diesen Start, zum 01.08. des Jahres, gestalten die pädagogischen Fachkräfte in unserer Einrichtung individuell für die unter und über Dreijährigen Kin-der. Wir verfolgen hier ein eigens entwickeltes Eingewöhnungsmodell, in dem die Erzieher/innen sich am Verhalten des Kindes orientieren. Dieses Verhalten erschließt sich aus Beobachtungen von den pädagogischen Fachkräften. In der ersten Zeit kommen viele neue Erfahrungen und Veränderungen auf das Kind zu. Es kommt in eine neue Umgebung, nimmt viele neue Eindrücke auf und lernt sich anzupassen. Dieses intensive Lernen ist für das Kind eine höhere Belastung und es braucht eine Zeit um alles zu Verarbeiten. Daher ist es uns wichtig, dass die Eltern ihre Kinder in der ersten Zeit begleiten um eine gesunde Basis, aus Vertrauen, Sicherheit und Geborgenheit zu geben. Individuell, zieht sich das Elternteil immer mehr zurück, indem es sich in einem anderen Raum aufhält oder kurz die Einrichtung verlässt. So kann das Kind einen engeren Kontakt zu den Erzieher/innen und den anderen Kindern aufbauen. In der Eingewöhnung ist es uns wichtig, dass die Kinder sich ihre Bezugsperson individuell wählen können. Diese kann sich auch von Tag zu Tag ändern, ganz nach den Bedürfnissen des Kindes. Das Kind realisiert nach den ersten Wochen, dass der KiTaalltag zum festen Bestandteil wird. Auch hier stehen wir als pädagogische Fachkräfte mit fachlichem Wissen und Rat zur Verfügung. Es braucht bei jedem Kind eine gewisse Zeit um Vertrauen zu den Erzieher/innen aufzubauen und sich wie ein richtiges KiTakind in der Einrichtung zu bewegen. Diese Zeitspanne kann und darf bei jedem Kind unterschiedlich sein. Hier richten die Erzieher/innen sich nach dem empfinden des Kindes und der Eltern. Auch die gesamte Gruppe muss sich in den ersten Wochen wieder neu finden. Um diese Zeit für das „neue“ Kind und die Kinder aus der Gruppe zu erleichtern, gibt es bei uns ein Patnerschaftsprojekt. In diesem Projekt bekommt jedes neue Kind ein „altes“ KiTakind als Paten, der ihm in den ersten Wochen zur Seite steht, im Alltag hilft und als Ansprechpartner auf Augenhöhe begleitet. Innerhalb der ersten drei Monate nach Kitaeintritt gibt es ein „Eingewöhnungsgespräch“, in dem die ersten Wochen reflektiert und Fragen, Wünsche und Anregungen besprochen werden.

7. Übergang Kindergarten/Schule

Die Kinder, die die Kita im letzten Jahr besuchen und im Sommer in die Schule kommen, werden bei uns die „Glühbirnen“ genannt. Die Vorschulgruppe trifft sich einmal in der Woche, um gemeinsame Aktionen und Aktivitäten als Gruppe zu erleben. In dieser Gruppe wird dem Bedürfnis der Vorschulkinder nach Umgang mit Zahlen, Zeichen und Symbolen spielerisch Rechnung getragen. Mit speziellen Angeboten lernen die Kinder, die Zeichen, Zahlen und Symbole in ihrer Umgebung zu erkennen und sie begrenzt einzusetzen. Gleichzeitig wird der neue Lebensabschnitt, auf den die Kinder zugehen, in den Fokus genommen. Es werden Ausflüge unternommen, während derer die Kinder sich selbständiger im Straßenverkehr bewegen müssen. Die Kinder lernen Verhaltensweisen in schwierigen Situationen, z.B. was sie tun können, wenn sie sich verlaufen haben, oder wie sie sich ohne die Hilfe von Erwachsenen behaupten können. Entwicklung von Selbstbewusstsein und Eigenständigkeit usw. ist der Hintergrund beim Selbstbehauptungs- und Konflikttraining. Die Kinder beschäftigen sich in der Vorschulgruppe mit dem, was kommt, mit Situationen, die sie alleine bewältigen müssen. Sie lernen, sich mit Gefühlen wie Angst, Wut und Trauer auseinander zu setzten. Und sie lernen die eigenen Grenzen und die Grenzen anderer kennen und respektieren. Sie üben sich darin, sich in objektiv und subjektiv bedrohlichen Situationen durchzusetzen und sich – wenn nötig – Hilfe zu holen. Die Vorschulgruppe dient nicht dazu, Kinder für die Schule „fit“ zu machen. Schulvorbereitung findet bei uns von Anfang an und im Sinne einer ganzheitlichen Förderung des Kindes im kognitiven, psychomotorischen, sensorischen, sprachlichen und mathematischen Bereich und in der Entwicklung von Selbstbewusstsein, Eigenständigkeit und Identität statt. In erster Linie geht es darum, den Kindern die Wahrnehmung und auch die Freude für den Umbruch, der stattfindet, zu vermitteln. Das gelingt unter anderem auch dadurch, dass die Vorschulkinder manchmal besondere Prioritäten genießen. So machen sie z.B. zum Ende des Kitajahres eine Abschlussfahrt auf einen Bauernhof.

8. Natur und Sachbegegnung

In unserer Kita nimmt der Bildungsbereich Natur-und Sachbegegnung einen großen Raum ein. Durch unser Außengelände, dem angrenzendem Wäldchen und dem nahe gelegenem Wald, sowie dem kleinen Garten, haben die Kinder die Möglichkeit, die Natur intensiv kennen zu lernen. So lernen sie z.B. verschiedene Insekten, Kleintiere, Blumen und Pflanzen kennen und mit ihnen richtig umzugehen. Regelmäßige Spaziergänge in den Wald unterstützen den natürlichen Drang der Kinder, sie beobachten ganz genau und nehmen die Natur mit all ihren Sinnen wahr. Ihre Neugierde wird geweckt und führt dazu, dass sie über Tiere und Pflanzen immer mehr wissen wollen. Durch entsprechende Angebote, wie z.B. Bilderbuchbetrachtungen, Experimente, Basteln, Übungen zur Sinneswahrnehmung etc. vertiefen wir die Beobachtungen und die Neugierde der Kinder.

9. zusätzliche Angebote

Uns ist es wichtig, zusätzliche Angebote, die die Familien ansonsten eher außerhalb der Kita organisieren müssten, innerhalb der Woche in unseren Räumlichkeiten anzubieten. Dazu ge-hör die musikalische Früherziehung durch eine Musikpädagogin, an der die Kinder einmal wöchentlich teilnehmen können.

V. ELTERN

1. Das Prinzip Elterninitiative

Die Kita steht und fällt mit den Eltern. Die Zusammenarbeit von pädagogischen Fachkräften und Eltern lässt sich mit dem Begriff der Erziehungspartnerschaft beschreiben. Die Eltern sind bei uns Teil des pädagogischen Alltages. Sie haben nach Absprache die Möglichkeit, sich an Aktionen und Projekten zu beteiligen oder diese anzubieten und der Konzeption entsprechend durchzuführen. Gleichzeitig sind die Eltern aber als Vereinsmitglieder auch verantwortlich für den reibungslosen organisatorischen Alltag der Kita. Unter anderem verpflichten sie sich, bestimmte Aufgaben wie z.B. Reparaturen oder Gartenpflege und die Instandhaltung bzw. Grundreinigung der Räume zu übernehmen.

2. Erziehungspartnerschaft

Die Eltern übergeben die Verantwortung für ihr Kind an die pädagogischen Fachkräfte. Dies bedeutet ein hohes Maß an Vertrauen bei den Eltern und eine große Verantwortung für die Fachkräfte. Nur durch ständigen Austausch, Authentizität und Reflexion ist es möglich, dieses Zusammenleben konstruktiv und im Sinne der Kinder zu gestalten. Eltern sind Experten in der Erziehung ihrer Kinder. Dies ist die Grundannahme, von der aus die Erzieherinnen auf Eltern zugehen und sie so in ihrem Handeln und mit ihrem Fachwissen unterstützen. Im All-tag stehen die Fachkräfte für so genannte Tür- und Angelgespräche zur Verfügung. Für ausgiebigere Informationen und Auseinandersetzungen werden regelmäßig Elterngespräche in der Einrichtung angeboten. Weiter gibt es für die Eltern eine Lob- und Kritikbox. Dort können sie Vorschläge und Wünsche einwerfen. Das pädagogische Team wird diese zeitnahe bearbeiten. Für Beschwerden steht der Elternbeirat und die Kitaleitung jederzeit zur Verfügung. Eine schnelle Antwort bekommen die Eltern stehst per E-Mail an die Kitamailadresse.

3. Vereinbarkeit von Familie und Beruf

In immer mehr Familien gehen Vater und Mutter einer Vollzeitbeschäftigung nach. Weil sie es wollen und/oder weil sie es aus finanziellen Gründen müssen. Demgegenüber stehen immer noch zu wenig flexible Arbeitszeitmodelle. Die Kita versucht zum einen, durch regelmäßige Abfragen bei den Eltern einen Überblick über den Betreuungsbedarf zu erhalten und die vorhandenen Zeit- und Personalressourcen so effektiv wie möglich einzusetzen, zum anderen, bei der Lösung individueller, manchmal nur zeitlich begrenzter Betreuungsprobleme zu helfen. Maßgabe ist hier immer, dass der Personaleinsatz zuerst der pädagogischen Arbeit mit den Kindern dient und nicht der reinen Betreuung.

4. Beratung & Information

Die pädagogischen Fachkräfte sind in allen Belangen Ansprechpartner für die Eltern bei Fra-gen bezüglich ihres Kindes. Am Infobrett in der Kita hängen Informationen über diverse Angebote für Familien aus. Diese werden regelmäßig von der Leitung aktualisiert. Hier gibt es die Möglichkeit, sich über Beratungs- und Informationsangebote sowie Sport- oder Freizeitangebote mit und ohne Kinder in Münster zu informieren. In bestimmten Fällen stellt die Leitung der Einrichtung auf Wunsch einen Erstkontakt zu einer Beratungsstelle her und/oder nimmt an den Gesprächen teil. Sind mehrere Berater/Helfer an einer Problemlösung beteiligt, kann es sinnvoll sein, zu einem Treffen oder unter Umständen auch regelmäßig zu Treffen aller Beteiligten einzuladen, um z.B. die Förderangebote für ein Kind zu koordinieren. Sind Gespräche zwischen dem pädagogischen Fachpersonal und den externen Fachkräften nötig, werden diese nicht ohne das Einverständnis der Eltern geführt. Diese Vorgehensweise ist besonders bei der Förderung von behinderten oder von Behinderung bedrohten Kindern und der Beratung ihrer Eltern sinnvoll. Einmal im Jahr wird ein Elterngespräch über die Entwicklung des Kindes geführt. Die Vorschulkindereltern erhalten Gespräche einmal zum Anfang und zum Ende des Kitajahres. Bei letzterem erhalten sie einen Abschlussbericht um diesen evtl. der Schule weiterzugeben. Die Gespräche werden von den pädagogischen Fachkräften vorbereitet und immer von zwei Fachkräften geführt. Auch die neuen Kinder bekommen im ersten Kitajahr zwei Gespräche, ein Eingewöhnungsgespräch innerhalb von 3 Monaten nach dem Betreuungsbeginn und ein Gespräch am Ende des Kitajahrs. Die Gespräche finden in der Kita statt und werden protokolliert. Die Eltern können diese Protokolle jederzeit einsehen. Unabhängig davon können sich Eltern jederzeit mit Fragen an die pädagogischen Fachkräfte wenden. In akuten Fällen haben Eltern die Möglichkeit einen Gesprächstermin mit einer pädagogischen Fachkraft zu vereinbaren. Für den pädagogischen Elternabend können Eltern Themenvorschläge machen. Diese werden dann entweder vom pädagogischen Fachpersonal vorbereitet und referiert oder es wird eine externe Fachkraft zum Thema eingeladen. Über einen Online-Rundbrief werden die Eltern regelmäßig über die Aktivitäten in der Kita informiert.